Landesheimatspiele der Provinz Westfalen auf dem Hohenstein bei Witten

Die ehemalige Freilichtbühne auf dem Hohenstein

Die Spielstätte auf dem Hohenstein

Der Hohenstein war ehemals Markengrund und wurde seit 1788 zur bäuerlichen Bewirtschaftung aufgeteilt. In Folge dieser Markenteilung wurde der Wald überwiegend gerodet. Von 1891 bis 1895 konnten von der Stadt Witten große landwirtschaftliche Flächen aufgekauft werden mit dem Ziel, der zahlreich gewordenen Wittener Industriebevölkerung einen Erholungsort zu schaffen. So wurde die landwirtschaftliche Fläche zu einer Wald- und Parkanlage umgestaltet und für die Bevölkerung geöffnet. Die Parkanlage ist ein in Anlehnung an englische Landschaftsparks gestalteter Stadtwald mit einem Ausflugslokal.

Homepage der Stadt Witten

Der Hohenstein ist der Wittener Stadtwald, der erste zusammenhängende Wald, den der Wanderer auf dem Wege von Norden her aus dem Industriebezirk antrifft und daher das Wanderziel Tausender; denn dieser 100 ha umfassende Waldbesitz der Stadt in lebhafter bewegter Landschaft mit seinem buten Wechsel von Wald und Wiese ist nur der Anfang eines zusammenhängenden Komplexes gleicher Art, der bis zur Hohensyburg und weiter das Ruhrtal begleitet.

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Als ein wesentlicher Stützpunkt des Ausflugsverkehrs dient das von der Stadt Witten 1913 errichtetet Parkhaus Hohenstein, das in seinen Innenräumen 1100 Personen Obdach bietet, und das auch für die Freilichtspiele einen wertvollen Rückhalt bildet.

Parkhaus Hohenstein 1913  Parkhaus Hohenstein 1920  

Denn das für die Spiele als Schauplatz dienende Waldtal liegt nur wenige Minuten vom Parkhaus Hohenstein entfernt, während das Parkhaus selbst aus dem südlichen Stadtteile Wittens in 20 Minuten auf guten Wegen bequem zu erreichen ist. Etwa die gleichen Weglängen kommen für den Anmarsch von den Wittener Bahnhöfen Witten-West (Bergisch-Märkische-Eisenbahn), Witten-Ost (Rheinische-Eisenbahn) und Bommern (Ruhrtalbahn) in Betracht; auch diese Entfernungen sind durch die Verkehrsmittel der Straßenbahn und Autobusse bequem zurückzulegen.

Verkehrsamt Stadt Witten: Landesheimatspiele der Provinz Westfalen Witten-Ruhr 1927

Das Parkhaus Hohenstein ist seit dem 28.08.1984 in der Denkmalliste der Stadt Witten unter der Listen-Nr. 26 eingetragen.

Denkmalamt der Stadt Witten

Von den Steilhängen des Hohensteins ist ein selten schöner Ausblick nach Osten, Süden und Westen gegeben; aber auch die Talsohle selbst zeigt abwechselungsreiche Bilder durch den Sprung des Flusses über die sogenannte "Wittener Schlagd", des Ruhrwehres der früher dem Haus Witten zugehöhrigen Wasserkraft. die jetzt durch die Wittener Industrie zu einem modernen Kraftwerk ausgebaut worden ist; auch die zugehörige bauliche Anlage bildet eine Bereicherung des Landschaftsbildes.

Verkehrsamt Stadt Witten: Landesheimatspiele der Provinz Westfalen Witten-Ruhr 1927

 Blick vom Bergerdenkmal  Blick vom Bergerdenkmal

Das Wasserkraftwerk Hohenstein wurde von 1922 - 1925 von der Fa. A. Bredt & Co. (Schüppen und Spatenfabrik, Ruhrstraße 95, 1978 nach Herdecke verlagert) errichtet. Um das Bauvorhaben zu Verwirklichen, traf die Fa. A. Bredt & Co. mit dem Wittener Gußstahlwerk (heute Deutsche Stahlwerke) eine Vereinbahrung, wonach das Gußstahlwerk ein vierzigjähriges Nutzungsrecht auf die Anlage erhielt.

Deutsche Bauzeitung Berlin Nr. 57, 18. Juli 1925

1928 wurde das Wasserkraftwerk von den Vereinigten Elektrizitäts-Werken (VEW, heute RWE) übernommen.

Das Wasserkraftwerk Hohenstein ist seit dem 21.10.1986 in der Denkmalliste der Stadt Witten unter der Listen-Nr. 138 eingetragen.

Denkmalamt der Stadt Witten

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Das Bergerdenkmal wurde am 28. August 1904 eingeweiht. Es wurde von 1902 bis 1904 errichtet zur Erinnerung an Louis Berger (* 28.08.1829 in Witten, † 09.08.1891 in Horchheim). Das aus Ruhrsandstein gefertigte Bauwerk hat eine Höhe von 21 Metern. Von hier aus hat man eine herrliche Aussicht in das schöne Tal der Ruhr.

   Rückseite der Ansichtskarte

Das Bergerdenkmal ist seit dem 04.09.1985 in der Denkmalliste der Stadt Witten unter der Listen-Nr. 88 eingetragen.

Denkmalamt der Stadt Witten

Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten auf dem Hohenstein gehört der von der Wittener Brauerei Dönhoff KG zu seinem hundertjährigem Bestehen, gestiftetet Brunnen. Der Brunnen wurde am 15. September 1914 der Stadt Witten übergeben (Die Brüder Hermann & Wilhelm Dönhoff gründeten 1814 am Crengeldanz eine Brennerei und Brauerei. 1926/27 wurde die Brauerei Dönhoff mit der Bochumer Schlegel-Brauerei verschmolzen).

Dönhoff-Brunnen

Der Haarmannstempel ist ein Geschenk des Geh. Justizrat Wilhelm Haarmann, (Bruder des Oberbürgermeister), am 20. Juni 1916 der Stadt Witten übergeben. Der Haarmanstempel wurde errichtet zur Erinnerung an Gustav Haarmann (* 30.08.1848 in Witten, † 05.05.1911 in Berlin), seit 1890 Bürgermeister von Witten, ab 1905 bis zu seinem Tod Oberbürgermeister, seit 1908 auch im preußischem Abgeordnetenhaus in Berlin tätig.

Der Haarmannstempel ist seit dem 28.11.1985 in der Denkmalliste der Stadt Witten unter der Listen-Nr. 101 eingetragen.

Denkmalamt der Stadt Witten

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Am 13. Juni 1926 wurde der Grundstein für das Republikaner-Denkmal gelegt. Das Denkmal aus Ruhrsandstein mit einer Höhe von 3,30 Metern hat Reliefportrais aus Bronze mit den Köpfen von Friedrich Ebert (* 1871 † 1925), Walther Rathenau (*1867 †1922) und Mathias Erzberger (*1875 †1921).

Die Nazis machten einige Jahre später aus dem Republikaner-Denkmal, ein Denkmal für den rechten Offizier Albert L. Schlageter (* 1894 †1923). Nach dem Krieg wurde das Denkmal zerstört. Am 05. Mai 1985 wurde das Republikaner-Denkmal in seiner ursprünglichen Form wieder errichtet.

Das Republikaner-Denkmal ist seit dem 29.09.2003 in der Denkmalliste der Stadt Witten unter der Listen-Nr. 247 eingetragen.

Denkmalamt der Stadt Witten

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Der Hammerteich liegt zu Füßen des Hohenstein. 1722 baute der Remscheider Fabrikant Peter Lange ein Hammerwerk mit drei Hämmern. Um die Hämmer zu betreiben, wurde der Borbach aufgestaut. Dieser aufgestaute Teich wurde Hammerteich genannt.

Das Hammerwerk war von 1723 bis 1892 unter verschiedenen Besitzern in Betrieb. Später ging der Hammerteich in den Besitz der Stadt Witten über.

Der Borbach, der den Hammerteich aufstaut, entspringt in Witten-Schnee (Kermelberg), und fließt bald in den Erlenteich. Danach durchfließt er das Hasenhölzken und wendet sich in westlicher Richtung dem Buchenholz zu. Hier speist er die künstlich angelegten 3 Teiche im Erholungsgebiet "Buchenholz". Danach fließt der Borbach nördlich an der Siedlung Kleine Borbach vorbei. Anschließend nimmt er den Merensiepen auf und fließt durch die Ortschaft "Große Borbach" und unterquert die Straße Kohlensiepen. Dann fließt er weiter in westlicher Richtung und umfließt den südlich des Baches gelegenen Hohenstein.

An der Krummen Dreh wendet er sich nach Südwesten um dann den Hammerteich zu erreichen. Nach dem Verlassen des Teiches mündet der Borbach in den Mühlengraben der Ruhr unterhalb des Wennemarsberg. Der Borbach hat eine Länge von 7,3 km.

wikipedia.org

Im Jahr 1932 wurden die Landesheimatspiele der Provinz Westfalen mit dem Singspiel "Die Fischerin" hier am Hammerteich aufgeführt.

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Diese Seite wurde erstellt am 09.10.2008 und zuletzt aktualisiert am: Dienstag, 27.05.2014