ehemalige ev. Anstaltskirche, Witten

Pferdebachstraße 43

Mutterhauskirche des Ev. Diakonissenkrankenhaus der Grafschaft Mark und des Siegerlandes

Der Grundstein für den Bau der Anstaltskirche wurde am 16. März 1899 gelegt. Die Bauleitung hatte der Wittener Architekt Friedrich Däche († 1926). Die Anstaltskirche wurde am 19. Oktober 1900 durch den Generalsuperintendent der Evangelischen Kirche von Westfalen, Dr. Gustav Nebe (* 1835 † 1919) eingeweiht. Die Festansprache hielt der Wittener Superintendent Friedrich Adolf König (* 1835 † 1914, Pfarrer in Witten von 1864-1914) . Die Kirche hatte 416 Sitzplätze und war 19 Meter lang und 12 Meter breit, aus welchem nach der Straßenseite hin das Rechteck des Chorraumes vorspringt, mit seiner schönen Holzdecke, seiner durch ihre edle Einfachheit und Klarheit wohltuenden, vorzüglich gelungenen Wandbemalung, und mit dem Schmuck von gütigen Freunden des Hauses gestifteten herrlichen Fenstern.

                                                     

Foto oben: 50 Jahre Evangelisches Diakonissenkrankenhaus Witten1890 - 1940    

 

           Mutterhauskirche  1928     

Aus dem Chorfenster grüßte das Bild "Jesus bei Maria und Martha in Bethanien" im Rahmen von acht prächtigen Kreisen. Über den aus Eichenholz geschnitzten Altar war das Ölbild "Jesus in Gethsemane".

   utterhauskirche mit Walcker-Orgel  

Die Anstaltskirche konnte sich über viele Stiftungen freuen. Die Orgel aus der Orgelbauwerkstatt von Gebr. Walcker hatte 12 Register und war eine Stiftung der Fa. Müllensiefen von Witten-Crengeldanz. Die Buntfenster, der Altarschmuck sowie die Kanzel kamen alle aus Spenden. Die Kaiserin Auguste Viktoria (* 1858 † 1921) stiftete die Altarbibel und schrieb eigenhändig den Spruch: "Sie getreu bis in den Tod, so will ich Dir die Krone des Lebens geben!"

   

Zu den Fenstern von links nach rechts: Lasset die Kindlein zu mir kommen, Krankenheilung, Barmherziger Samariter, Speisung der 5000 Mann.

Festschrift: 50 Jahre Evangelisches Diakonissenkrankenhaus Witten1890 - 1940; Der Samariter November 1900; Orgelbau Gebr. Walcker; Gerrit Haren: Geschichte der Stadt Witten, Witten 1924

Spruch links vom Altar   Spruch rechts vom Altar

Ausschnittvergrößerung von oben

Beim ersten schweren Luftangriff auf Witten, am 12. Dezember 1944 brannte die Anstaltskirche total aus.

Die Einweihung der wiederaufgebauten Anstaltskirche war am 18. Dezember 1949 (vierter Adventssonntag) durch den Präses der ev. Kirche von Westfalen Ernst Wilm (* 1901 † 1989). Am 17. Februar 1952 bekam die Mutterhauskirche eine neue Orgel mit 14 klingenden Registern vom Orgelbaumeister Paul Ott (* 1903 † 1991) aus Göttingen.

Festschrift: 50 Jahre Evangelisches Diakonissenkrankenhaus Witten1890 - 1940; Der Samariter 1900 und 1952; Orgelbau Gebr.Walcker; Gerrit Haren: Geschichte der Stadt Witten, Witten 1924


Durch den Neubau des Diakonissenkrankenhaus war für die Anstaltskirche kein Platz mehr vorhanden. Der letzte Gottesdienst in der Anstaltskirche war am 13. Juni 1976.

Ab Juli 1976 wurde die Anstaltskirche und das alte Krankenhaus abgetragen.

Diakoniewerk Ruhr - Museum & Archiv

An die Anstaltskirche erinnern neben den vorhandenen Glocken, die vor dem neuen Krankenhaus liegen, noch das Giebelkreuz der Mutterhauskirche das vor dem Krankenhaus steht, sowie das Kreuz der Turmspitze der Mutterhauskirche, das am Eingang zum Lukaszentrum an der Wand hängt.

Giebelkreuz der Mutterhauskirche  Turmkreuz der Mutterhauskirche

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Letzte Aktualisierung dieser Seite: Freitag, 20.06.2014